Unsichtbare Barrieren im Alltag und wo sie zu finden sind
In unserem tƤglichen Leben begegnen wir oft Hindernissen, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Diese unsichtbaren Barrieren kƶnnen vielfƤltige Formen annehmen und Menschen unterschiedlichster HintergrĆ¼nde und LebensumstƤnde betreffen. Ā
Unsichtbare Barrieren kƶnnen sich in verschiedenen Bereichen manifestieren. Angefangen bei sozialen Interaktionen bis hin zu beruflichen Herausforderungen und persƶnlichen Belastungen. Zum Beispiel kƶnnen Vorurteile oder Stereotypen gegenĆ¼ber bestimmten Gruppen von Menschen unsichtbare Barrieren schaffen, die ihre Mƶglichkeiten einschrƤnken und ihre Erfahrungen beeinflussen. Das kann dazu fĆ¼hren, dass Menschen aufgrund von Merkmalen wie Geschlecht, EthnizitƤt oder sozialem Status unfair behandelt werden.Ā
Weitere unsichtbare Barrieren kƶnnen bei mentalen Gesundheitsproblemen, die oft nicht offensichtlich sind, aber dennoch erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die LeistungsfƤhigkeit einer Person haben kƶnnen. SelbstverstƤndlich kƶnnen sie auch in Verbindung mit nicht sichtbaren- und sichtbaren Behinderungen auftreten. Menschen, die zum Beispiel unter AngstzustƤnden, Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen leiden, kƶnnen auf unsichtbare Barrieren stoĆen, die es schwierig machen, sich zu engagieren oder produktiv zu sein. Die mƶglichen unsichtbaren Barrieren bei Behinderungen und psychischen Problemen sind zahlreich.Ā
NatĆ¼rlich kƶnnen solche nicht sichtbaren Hindernisse auch in physischer Form auftreten. Zum Beispiel in Form von architektonischen Barrieren fĆ¼r Menschen mit MobilitƤtseinschrƤnkungen oder Umweltfaktoren, die das Wohlbefinden beeintrƤchtigen, wie LƤrm- oder Lichtbelastung.Ā
Hier einige Beispiele fĆ¼r Barrieren, die im Alltag oftmals Ć¼bersehen werden:Ā
Nicht-barrierefreie Wahlen
Selbst, wenn die physischen GebƤude, in denen abgestimmt wird, zugƤnglich sind, ist der eigentliche Abstimmungsprozess nicht automatisch barrierefrei. Die Wahlkabinen selbst mĆ¼ssen daraufhin Ć¼berprĆ¼ft werden, dass sie Menschen mit bestimmten Behinderungen keine Barrieren auferlegen.
FĆ¼r Menschen mit Sehbehinderung oder einer kognitiven EinschrƤnkung, kann es beispielsweise auch schon grundsƤtzlich schwierig sein, Ć¼berhaupt erst an notwendige Informationen rund um die Wahlen (Ć¼ber die Parteien/Politiker, deren Wahlprogramm, ZugƤnglichkeit der Wahllokale, etc.) zu gelangen.Ā
Digitale Barrieren
Viele Websites und Anwendungen (rund 75 % der grƶĆten Webshops, laut einer Studie von Aktion Mensch sind nicht barrierefrei gestaltet und schlieĆen somit Menschen mit Behinderungen aus. HƤufige Probleme sind beispielsweise schlechte Kontraste, unbeschriftete Bilder oder fehlende alternative Texte fĆ¼r sehbehinderte Nutzer*innen.
DarĆ¼ber hinaus kƶnnen komplexe Navigationsstrukturen oder fehlende Untertitel fĆ¼r HƶrgeschƤdigte die Nutzung von Online-Ressourcen erschweren. Die Schaffung barrierefreier digitaler Inhalte ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigten Zugang zu Informationen und Dienstleistungen haben.Ā
Sensorische Ćberlastung
RƤume mit Ć¼berwƤltigendem LƤrm oder visuellen Reizen kƶnnen fĆ¼r Menschen mit Autismus oder sensorischen Verarbeitungsstƶrungen unzugƤnglich sein. GeschƤftsinhaber*innen kƶnnten in Betracht ziehen, sensorisch bewusste Ćffnungszeiten zum Einkaufen oder, zum Beispiel in Museen oder Ćhnlichem, spezielle Besuchszeiten, anzubieten. Besonders gekennzeichnete Ruhezonen kƶnnen Besucher*innen mit sensorischen Verarbeitungsstƶrungen Erleichterung bieten.Ā
EinschrƤnkungen fĆ¼r Assistenztiere
Einige ƶffentliche und private RƤume beschrƤnken immer noch unrechtmƤĆig den Zugang zu Assistenztieren. Diese EinschrƤnkungen kƶnnen sich in Form einer vollstƤndigen Verweigerung des Zugangs zu einem Bereich oder einer Dienstleistung ƤuĆern, sowie in weniger gravierenden MaĆnahmen wie der Erhebung zusƤtzlicher GebĆ¼hren fĆ¼r die Reinigung fĆ¼r Personen, die ein Assistenztier nutzen.Ā
Fehlende taktile und auditive Hilfsmittel
Das Fehlen taktiler oder auditiver Signale, zum Beispiel an FuĆgƤngerĆ¼berwegen, kann das Fortbewegen fĆ¼r Menschen mit Behinderungen enorm erschweren. Die Installation von erfassbaren Warnhinweisen und hƶrbaren Ćberquerungssignalen kann hier Abhilfe schaffen.Ā
Unebenheiten im Boden und OberflƤchen
Viele ƶffentliche RƤume, insbesondere im Freien und in Ƥlteren GebƤuden, haben unebene OberflƤchen oder plƶtzliche Ćnderungen im Bodenbelag. Barrieren, die oft von nicht Betroffenen Personen auch Ć¼berhaupt nicht bemerkt werden, aber ein enormes Hindernis darstellen kƶnnen. Diese Hindernisse kƶnnen fĆ¼r Rollstuhlfahrer*innen oder Personen mit MobilitƤtsproblemen ein groĆes Hindernis darstellen.Ā
Es ist wichtig zu erkennen, dass unsichtbare Barrieren oft subtil und schwer zu identifizieren sind, aber dennoch ernsthafte Auswirkungen haben kƶnnen. Indem wir uns dieser Barrieren bewusstwerden und MaĆnahmen ergreifen, um sie zu Ć¼berwinden, schaffen wir eine inklusivere und gerechtere Gesellschaft, in der alle ihr volles Potenzial nutzen kƶnnen.Ā
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