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Künstliche Intelligenz in der digitalen Barrierefreiheit – Und wie wir sie einsetzen

Künstliche Intelligenz in der digitalen Barrierefreiheit – Und wie wir sie einsetzen

Die digitale Welt entwickelt sich rasant weiter, und mit ihr steigen die Anforderungen an die Barrierefreiheit. Es ist entscheidend, dass alle Menschen – unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen – Zugang zu digitalen Inhalten haben. Besonders Menschen mit Behinderungen sind auf eine barrierefreie digitale Infrastruktur angewiesen. Künstliche Intelligenz (KI) bietet vielversprechende Möglichkeiten, Barrieren zu überwinden und digitale Inklusion zu fördern. Doch was genau bedeutet das für die digitale Barrierefreiheit und wie kann KI konkret eingesetzt werden?

Automatisierte Barrierefreiheitstests: Effizienz durch KI

Ein wichtiger Anwendungsbereich von KI in der digitalen Barrierefreiheit ist die Automatisierung von Tests. KI-gestützte Tools wie Google Lighthouse (auch im Eye-Able® Report Tool verfügbar) und WAVE helfen dabei, Webseiten auf Barrierefreiheit zu überprüfen. Dabei werden diese Tools auf die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) abgestimmt. Die WCAG sind internationale Standards, die festlegen, wie Webseiten barrierefrei gestaltet werden müssen, damit sie für Menschen mit verschiedenen Behinderungen zugänglich sind. Die Tools analysieren unter anderem Alternativtexte, Kontrastverhältnisse und die Seitenstruktur, um Barrieren zu identifizieren. Es ist dabei allerdings wichtig zu betonen, dass automatisierte Lösungen, wie Google Lighthouse, nur einen Teil der gesamten Barrierefreiheit abdecken können und manuelle Tests nach wie vor unerlässlich sind, um eine vollständige Barrierefreiheit zu gewährleisten.

Eye-Able® nutzt ebenfalls KI im Rahmen von automatisierten Barrierefreiheitsprüfungen. Zum Beispiel im Eye-Able® Audit Tool – damit können Webseitenbetreiber*innen schnell feststellen, welche Barrieren auf ihrer Seite existieren. Hier findet die KI-Assistenz Ally ihre Anwendung. Diese KI-Assistenz von Eye-Able® analysiert die Webseite und bietet individuelle, umsetzbare Lösungsvorschläge, die direkt auf die jeweiligen Barrieren abgestimmt sind. So können Webseiten effizient auf die WCAG-Standards überprüft und verbessert werden.

Personalisierte Nutzungserfahrung durch maschinelles Lernen

Ein weiterer spannender Bereich, in dem KI eine Schlüsselrolle spielt, ist die Personalisierung der Nutzungserfahrung. Menschen mit Seh-, Hör- oder motorischen Beeinträchtigungen haben oft sehr unterschiedliche und individuelle Anforderungen an digitale Inhalte. KI kann helfen, Webseiten dynamisch an diese Bedürfnisse anzupassen, indem sie Verhaltensmuster analysiert und die Nutzungseinstellungen automatisch optimiert. Das geschieht in der Regel durch das Trainieren von Modellen mit Benutzerverhaltensdaten, die es ermöglichen, Interaktionen zu analysieren und entsprechend anzupassen – beispielsweise die Textgröße, den Kontrast oder die Navigation.

Dieser Bereich wirft jedoch auch Datenschutzfragen auf. Das Sammeln und Analysieren von Nutzungsdaten für diese personalisierten Anpassungen muss transparent und verantwortungsvoll erfolgen, um die Privatsphäre der Nutzenden zu wahren. KI-basierte Systeme sollten so gestaltet sein, dass die Kontrolle über die eigenen Daten behalten wird und eine Einwilligung für die Erhebung und Nutzung der Daten erteilt werden kann.

Sprachverarbeitung und KI-gestützte Barrierefreiheit

Technologien wie Natural Language Processing (NLP) und Spracherkennungssysteme (beispielsweise von Siri und Alexa) bieten Menschen mit motorischen Einschränkungen neue Möglichkeiten. NLP bezeichnet ein Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz, das darauf abzielt, menschliche Sprache zu verstehen, zu analysieren und darauf zu reagieren. Mit NLP können Maschinen gesprochene oder geschriebene Sprache erkennen und darauf reagieren, was für Menschen mit motorischen Einschränkungen den Zugang zu digitalen Inhalten vereinfacht. Sie können Geräte und Systeme ganz einfach ohne Maus oder Tastatur steuern.

Ein weiterer Bereich, in dem NLP von Bedeutung ist, ist die automatische Texterstellung und -anpassung. In einigen Barrierefreiheitssystemen wird NLP verwendet, um gesprochene Sprache in Text umzuwandeln, was die Erstellung von Untertiteln oder das automatische Anpassen von Textinhalten ermöglichen kann. Das erleichtert auch den Zugang zu digitalen Inhalten für viele Menschen, insbesondere für diejenigen, die Schwierigkeiten mit traditionellen Eingabegeräten wie Tastaturen oder Mäusen haben.

Automatisierte Übersetzungen und Einfache Sprache KI

KI kann auch für die automatisierte Übersetzung von Webseiten verwendet werden. Auch dafür haben wir bei Eye-Able® bereits ein Tool: KI-Website Übersetzung. Webseiten können in verschiedene Sprachen übersetzt werden, um den Zugang für Menschen aus unterschiedlichen Sprachräumen zu gewährleisten. Die KI kann dabei nicht nur den Text übersetzen, sondern auch die Lesbarkeit und Verständlichkeit bewerten. Zudem haben Nutzende die Möglichkeit, Übersetzungen manuell zu bearbeiten, um die Qualität der Texte zu optimieren.

Ein weiteres Highlight ist die Einfache Sprache KI. Sie macht komplexe Inhalte leichter verständlich, indem sie auf schwierige Wörter und komplexe Satzstrukturen verzichtet.

Herausforderungen und ethische Überlegungen

Trotz der vielen Vorteile, die KI in der Barrierefreiheit bietet, gibt es auch Herausforderungen, die nicht unbeachtet bleiben dürfen. KI-Systeme benötigen große Mengen an qualitativ hochwertigen Daten, um zuverlässig arbeiten zu können. Besonders wichtig sind dabei die Vielfalt und Repräsentativität dieser Daten, da sie darüber entscheiden, wie genau und fair die KI ihre Aufgaben erfüllt. Werden beispielsweise Daten von bestimmten Nutzungsgruppen nicht ausreichend berücksichtigt, kann dies dazu führen, dass die KI verzerrte Ergebnisse liefert oder bestimmte Bedürfnisse nicht erkennt. Diese Verzerrungen könnten dazu führen, dass Menschen mit bestimmten Behinderungen benachteiligt werden. Daher müssen KI-Modelle regelmäßig überprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass sie für alle Nutzergruppen wirklich hilfreich sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die ethische Verantwortung bei der Entwicklung und Nutzung von KI. Es ist entscheidend, dass KI-Modelle nicht nur den Bedürfnissen der Mehrheit gerecht werden, sondern auch die der Minderheiten und benachteiligten Gruppen berücksichtigen. Unternehmen und Entwickler müssen sicherstellen, dass ihre KI-Anwendungen nicht-diskriminierend wirken oder Barrieren für bestimmte Gruppen schaffen. Dazu gehören auch die Transparenz der Algorithmen und eine kontinuierliche Evaluation, wie KI-Entscheidungen getroffen werden und ob diese ethisch vertretbar sind.

Die Zukunft der Barrierefreiheit durch KI

Die Zukunft der Barrierefreiheit wird zunehmend von Künstlicher Intelligenz geprägt. KI kann nicht nur helfen, Barrieren effizienter zu überwinden, sondern auch eine individuelle und personalisierte Nutzungserfahrung bieten. Die KI-gestützten Lösungen von Eye-Able® sind nur einige praktische Einsatzmöglichkeiten. Wir sind bereits heute auf dem Weg, die digitale Welt für alle Menschen zugänglicher und inklusiver zu gestalten.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie diese Technologien in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden und wie sie dazu beitragen, eine wirklich inklusive digitale Zukunft zu schaffen.

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